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Prekäre Lage: Getreideernte im Osten Österreichs um 20 Prozent niedriger

Der Landwirtschaft im Wiener Raum fehlen je Quadratmeter seit erstem Jänner 110 Liter Wasser. "Das sind elf Kübel Wasser pro Quadratmeter", schlägt der Wiener Landwirtschaftskammerpräsident Franz Windisch Alarm.

7/22/2021
  • Landwirtschaft
  • Österreich
Prekäre Lage: Getreideernte im Osten Österreichs um 20 Prozent niedriger

Der Landwirtschaft im Wiener Raum fehlen je Quadratmeter seit erstem Jänner 110 Liter Wasser. "Das sind elf Kübel Wasser pro Quadratmeter", schlägt der Wiener Landwirtschaftskammerpräsident Franz Windisch Alarm. "Und daher muss man sagen, die Situation ist prekär." Die Schäden im Getreideanbau seien größer als noch kürzlich angenommen. Die Ernte werde nicht um 7, sondern um 15 bis 20 Prozent unter dem Vorjahr liegen, sagte Windisch im Ö1-"Morgenjournal" des ORF-Radios.

Landwirtschaft reagiert auf Klimawandel

Bei den Herbstkulturen - Zuckerrüben, Erdäpfel, Mais, Sojabohnen, Sonnenblumen - hänge die weitere Entwicklung von den nächsten Niederschlägen ab. Seit sieben Wochen gebe es keinen "verwertbaren" Niederschlag. Ein solcher beginne bei etwa 15 Liter auf den Quadratmeter. Die Landwirtschaft reagiere jedenfalls seit Jahren auf den Klimawandel, "indem sie die Fruchtfolgen umgestaltet hat. Zum Beispiel ist die Sommergerste, die ja nur 4,5 Monate wächst, nämlich von März, im März gesät wird und im Juli geerntet wird, fast verschwunden."

Umgestellt worden sei auf Wintergerste, die doppelt so lange auf dem Feld stehe. "Und es ist de facto dasselbe Produkt, das dann geerntet wird. Und natürlich kann eine Wintergerste über 9,5 Monate die, die gesamte Winter-Feuchte mitnehmen in, in die Vegetationszeit, kann die Wurzel auch in aller Ruhe bis in die Tiefe ausbilden und das bringt natürlich Ertragssicherheit."

Nicht von Importen abhängig machen

"Zum Beispiel wird auch die Boden-Bearbeitung umgestellt", erläuterte Windisch. "Alle Maßnahmen am Acker werden ausgerichtet auf geringste Wasserverdunstung, Minimal-Boden-Bearbeitung, damit ja kein Wasser verdunstet und auch CO2 freigesetzt wird und dergleichen." Die Zuckerrübe aufzugeben, weil sie viel Wasser braucht, sei ein Fehler, denn das gefährde die Versorgungssicherheit und mache Importe notwendig, so Windisch.

"Und es gibt natürlich auch große Gebiete, wo man auch Gott sei Dank beregnen kann und dort, wo Grundwasser vorhanden ist, kann man eben die Beregnung auch einsetzen - zwar mit sehr viel Aufwand auch wieder, aber trotzdem macht es Sinn mit diesem Aufwand, wenn ich zum Beispiel an das Marchfeld denke, wo das gemacht wird." Soja liebe zwar die Wärme, brauche aber auch viel Wasser.

 Schäden müssen ausgeglichen werden

Dass die Hagelversicherung die Agrarschäden ausgleicht mit 55 Prozent von Bund und Ländern bezuschusst wird, verteidigt Windisch naturgemäß: "Man muss sagen, Gott sei Dank. Allerdings ist die Entschädigungshöhe dann immer nur eine Teil-Entschädigung des entstandenen Schadens. Das heißt, ein Teil des Risikos bleibt nach wie vor immer beim Landwirt hängen. Natürlich."

oekoreich/APA



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