Wenn ein Land reich an Bodenschätzen ist, heißt das leider noch lange nicht, dass deswegen die ansässige Bevölkerung auch von dem Wohlstand profitieren kann. In der Regel haben sich im globalen Süden in den letzten Jahrhunderten stets ausländische Staaten und multinationale Konzerne an den Ressourcen der Länder Südamerikas, Afrikas oder Asiens bereichert. Indigene wurden vertrieben oder ermordet, ihr Land ungeniert ausgebeutet.
Auch heute noch leiden viele Länder der Welt an diesen Mechanismen, die Gier nach billigem Palmöl, billigem Kobalt oder nach Diamanten lässt mitunter alle Hemmungen fallen. Vielfach wurde dokumentiert, etwa von der Autorin Kathrin Hartmann, mit welcher Brutalität in Ländern des globalen Südens vorgegangen wird – oft auch mit der Unterstützung korrupter Regierungen und diktatorischer Regime.
Widerstand gegen die Konzerne regt sich
In Sierra Leone, einem der rohstoffreichsten Länder Afrikas, wehrt sich nun das Volk gegen diese Form der Ausbeutung. Mit neuen Gesetzen wird versucht dem ökologischen Raubbau entgegenzuwirken. Konkret sollen die Bewohner*innen einer Region künftig einem Vorhaben widersprechen können, etwa wenn große Plantagen angelegt oder Minen errichtet werden sollen. Bislang war das defacto kaum möglich.
Auch groß angelegte Projekte, bei denen klar war, dass sie massive Auswirkungen auf die Lebensbedingungen der lokalen Bevölkerung haben werden, wurden in der Vergangenheit oftmals einfach durchgezogen, ohne die Interessen der Menschen zu berücksichtigen. Das soll künftig nicht mehr möglich sein, die Regierung hat versprochen auch finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen, um die Ermächtigung vor Ort zu unterstützen.
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