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Omas Rezepte: Einfach „Grenadiermarsch“ machen, statt Reste wegschmeißen

Tonnenweise werden Lebensmittel jährlich in Österreich weggeschmissen - dabei kann man aus Resten ganz einfach Gerichte zaubern. Etwa den "Grenadiermarsch".

12/6/2021
  • Österreich
  • Ernährung
Omas Rezepte: Einfach „Grenadiermarsch“ machen, statt Reste wegschmeißen

Wir wollen keine Lebensmittel verschwenden, tun es aber doch. Was bleibt, ist das schlechte Gewissen. 133 kg an Nahrungsmitteln werfen österreichische Haushalte in den Müll, das tut auch mit Blick auf die Geldtasche weh. Umgerechnet rund 800 Euro werden einfach weggeworfen! Oft ist der falsche Lagerplatz ein Grund, warum Lebensmittel schnell verderben. Dabei lohnt sich ein Blick in den Kühlschrank. Nahrungsmittel sollten wie folgt Platz darin finden:

Oberstes Fach (7-8 °C): Käse, Geräuchertes, Einmachgläser
Mittleres Fach (5-6 °C): Milchprodukte
Unteres Fach (2-4 °C): frisches Fleisch, Wurst und Fisch
Gemüselade (6-8 °C): Obst und Gemüse
Kühlschranktür (4-11 °C): Eier, Butter, Senftuben und Säfte

Fleisch, Wurstwaren und Fisch sowie Grundnahrungsmittel wie z.B. Nudeln belegen den traurigen Platz 4 und 5 an Lebensmittelgruppen die häufig im Müll landen. Ihr Anteil im Abfall beträgt gemeinsam 18 Prozent. Die Verschwendung von Fleisch ist besonders schmerzlich, wenn man bedenkt, wie viele Tiere dafür allein in Österreich geschlachtet werden. Am häufigsten landet Schweinefleisch auf den österreichischen Tellern, im Durchschnitt 36,4 Kilogramm Schweinefleisch isst jeder Konsument. Auf dem zweiten Platz findet sich Geflügel mit 12,4 Kilogramm pro Kopf, gefolgt von Rind und Kalb mit durchschnittlich 11,9 Kilogramm pro Kopf.

Die Folgen der Verschwendung

Das bedeutet: 90,7 Millionen Hühner, mehr als 5 Millionen Schweine und 680.000 Rinder und Kälber wurden 2019 in Österreich geschlachtet, pro Sekunde ca. 3 Tiere! Unser Klima sowie unsere Natur sind mit dieser schieren Menge an Tieren, die nur gehalten werden, damit sie nach kurzer Zeit auf unseren Tellern landen, schlicht überfordert. Wiesen, Äcker und Weiden sind durch die stickstoffhaltigen Ausscheidungen der Tiere überdüngt. Sie können nicht mehr als Weidefläche dienen, andere Tier- und Pflanzenarten finden dort keinen natürlichen Lebensraum mehr.

Des Weiteren ist Nutztierhaltung mit dem Ausstoß einer enormen Menge an Treibhausgasen verbunden. Kohlendioxid, Methan und Lachgas tragen nachgewiesen in großem Ausmaß zum Klimawandel bei. Die österreichische Nutztierhaltung bewirkt mehr als die Hälfte der landwirtschaftlichen Emissionen im gesamten Land. 1 kg erzeugtes Fleisch bedeutet den Ausstoß von 9 kg CO2. Dem nicht genug: Riesige Landflächen werden allein für die Futtermittel-Erzeugung benötigt. Darüber hinaus ist Österreich auf den Import eiweißreicher Nahrung (z.B. Soja aus Brasilien) für seine Tiere angewiesen.

Fleisch- und Wurstwaren dürfen demnach genauso wenig wie andere Lebensmittel im Müll landen. Ein einfaches, schnelles Rezept, wie Reste davon verwertet werden können, bietet der „Grenadiermarsch“. Dessen Bezeichnung stammt aus der Soldatensprache und verdankt seine Herkunft vermutlich der typisch militärischen Restlküche während der Kaiserlich-Königlichen Doppelmonarchie Österreich-Ungarn 1867-1918. 

 Rezept Grenadiermarsch

Übriggebliebene Knödel, Karto­ffeln oder Nudeln (ca. 20-40 dag)
Reste von Fleisch (Wurst, Schinken, Rindfleisch oder Bratenreste, ca. 10-20 dag)
Zwiebel
Prise Salz und Pfeffer
Majoran
Kümmel
1 Ei

Zwiebeln rösten, die übrig gebliebenen Knödel, Karto­ffeln oder Nudeln kleinscheiden und dazugeben. Fleischreste würfelig schneiden und ebenfalls beigeben. Anschließend noch mit Salz und Pfeffer, sowie Majoran und Kümmel würzen. Als Draufgabe mit einem Spiegelei servieren.


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