Die kürzlich präsentierten Aufnahmen von weiteren skandalösen Zwischenfällen in Hühnermastbetrieben in Österreich schockieren zurecht die Öffentlichkeit. Mit keinem Wort dürfen solche Verfehlungen relativiert oder legitimiert werden. Die heuchlerischen Reaktionen der Handelskonzerne auf solche Aufdeckungen entlarven aber ihre Agenda, sind sie doch maßgeblich mitverantwortlich für Fehlentwicklungen in der Landwirtschaft.
„Uns reicht es jetzt. Wir wollen nicht länger darauf warten müssen, dass irgendwer irgendwelche dubiosen Aufnahmen veröffentlicht. Wir wollen aber auch nicht länger zusehen müssen, wie die Entwertung des AMA-Gütesiegels vorangetrieben oder Importe aus dem Ausland von den Konzernen angeheizt werden. Die Geflügelbranche ist aufgefordert jetzt zu handeln und einen umfassenden Reformprozess einzuleiten“ so Sebastian Bohrn Mena.
Sowohl bei SPAR als auch bei REWE und anderen Lebensmittelhändlern liegt importiertes Fleisch in den Regalen, mit ihren dubiosen „Extremaktionen“ und Dauerrabatten wird die systematische Entwertung von Lebewesen und bäuerlicher Arbeit seit Jahren zu ihrem Vorteil vorangetrieben. Es braucht einen grundlegenden Wandel in der Lebensmittel-Produktion, bei dem primär Konsumenten und Bauern an einem Strang ziehen müssen.
Maximale Transparenz: Zeit für großen Wurf gekommen
Sebastian Bohrn Mena, Initiator des mit über 416.000 Unterschriften erfolgreichen Tierschutzvolksbegehrens und Sprecher der Nachfolge-Initiative oekoreich, macht aber klar, dass Lippenbekenntnisse diesmal nicht reichen werden. Vielmehr brauche es jetzt maximale Transparenz und die größtmögliche Offenheit gegenüber denjenigen, die zurecht empört und enttäuscht sind. Nun sei die Zeit gekommen, einen großen Wurf zu wagen:
„Punktuelle Maßnahmen werden nicht ausreichen, es braucht einen weitreichenden Maßnahmenplan und dieser muss unter Einbezug von Konsumenten und Bürgern erarbeitet werden. Das Wohl oder Elend der Tiere und die Zukunft der heimischen Landwirte geht uns alle an, es ist hoch an der Zeit, dass wir auch alle eingebunden werden. Die gesamte Branche muss nun erkennen, dass das der einzige Weg sein kann“ so Bohrn Mena abschließend.
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