Was hält das neue Regierungsprogramm für die Tiere bereit? Wird der Tierschutz gestärkt oder bleibt er weiterhin ausbaufähig? Wie kann und muss sich die österreichische Landwirtschaft weiterentwickeln, wo ist bereits ein hohes Niveau erreicht, wo sind noch große Lücken? Genau das haben vor kurzem die Aktivistin Ann-Kathrin Freude von „The Marker“ und Bernd Brodtrager, Stv. Obmann der Jungbauern auf Einladung von Sebastian Bohrn Mena beim oe24TV-Format „Unsere Tiere“ diskutiert.
Dabei wurde dem Regierungsprogramm grundsätzlich ein gutes Zeugnis ausgestellt, doch bei einem Punkt wurde es dann doch kontroverser. Für Brodtrager, selbst aktiver Bauer in der Steiermark und zudem Vertreter von über 30.000 jungen Bäuerinnen und Bauern in ganz Österreich, fehlt ein wichtiger Punkt. Denn illegale Stalleinbrüche würden nach wie vor nicht entsprechend stark geahndet, das würde ein Klima der Angst und Vorverurteilung erzeugen. Keine gute Basis für die Übernahme des Hofes.COMÚN Media
Ann-Katrin Freude hielt dem entgegen, dass viele der Missstände, die es nachweislich auch in der heimischen Tierhaltung gibt, etwa im Bereich der Schweinemast, nur durch solche verdeckten Aufnahmen ans Licht gekommen wären. Gleichzeitig räumte sie aber ein, dass es eine traumatisierende Wirkung haben könnte, wenn Bäuerinnen und Bauern von einem Stalleinbruch betroffen wären. Ob eine verpflichtende Kamera-Überwachung vom allen Ställen da ein möglicher Ausweg wäre?
Das könne man diskutieren, so Brodtrager. Er plädiere zwar grundsätzlich für das Prinzip „Offene Ställe statt Kameras“, aber verhandeln können man über alles. Wichtig sei für die Bäuerinnen und Bauern, insbesondere auch die nachfolgenden Generationen, dass es eine Planungssicherheit gebe. Sonst würden immer mehr junge Menschen einen anderen Weg suchen und die heimische Landwirtschaft noch mehr aktive Bauernhöfe verlieren. Das wiederum würde Importe aus dem Ausland anheizen.
Die ganze Diskussion kann man hier nachschauen.
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