Eigentlich ist der „Green Deal“ eines der wichtigsten Vorhaben der Europäischen Kommission. Damit wird die Wende hin zu einer klima- und umweltfreundlichen Landwirtschaft, Energienutzung oder Mobilität bezeichnet, die mit hunderten Milliarden an Steuergeld gefördert wird. Ein sehr sinnvolles Vorhaben, das sich etwa bei Lebensmitteln in der „Farm to Fork“-Strategie niederschlägt, mit der Tierwohl, Naturschutz und regionale Lebensmittel gegenüber Übersee-Importen und konventionellen Produkten bevorzugt werden sollen. So weit, so gut.
Doch nun sorgt eine Meldung für Empörung, die kürzlich von mehreren Fluggesellschaften bestätigt wurde. Demnach besteht die EU-Kommission darauf, dass trotz extrem geringer Auslastung, die allermeisten Maschinen dennoch abheben – exakt 64 Prozent von ihnen. Die Corona-Pandemie verunmöglicht viele Reisen, die meisten Airlines möchten demnach ihre Flugangebote drastisch reduzieren.
Doch genau das erlaubt die EU nicht, wollen die Gesellschaften nicht ihre Slots an den Flughäfen verlieren – die sie aber benötigen, wenn sich die Flugreisen eines Tages wieder normalisieren. Daher müssen die Airlines ihre Maschinen starten und landen lassen, als würden normale Flüge stattfinden, jedoch mit komplett leeren Flugzeugen. Alleine bei der Lufthansa Gruppe soll es sich um 18.000 Leerflüge nur in der Wintersaison handeln, insgesamt wird mit hunderttausenden „Geisterflügen“ über Europa gerechnet.
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