Noch ist es nur ein Entwurf, der Anfang März im Umweltausschuss des EU-Parlaments offiziell vorgestellt wird und der kürzlich vorab eingesehen werden konnte. Erste Infos sind durchgesickert. Es ist jetzt schon klar, dass er für gehörig Aufregung sorgen wird – vor allem innerhalb der Pestizidlobby und bei den Agrarkonzernen, die gut an der Verbreitung der hochgefährlichen Spritzmittel verdienen. Sie werden ihn wohl erbittert bekämpfen.
Denn der Bericht sieht eine Reduktion um satte 80 Prozent bei hochgefährlichen Pestiziden und um 50 Prozent bei Pestiziden allgemein vor. Hochgefährlich sind jene Mittel, die krebserregende oder fortpflanzungsgefährdende Eigenschaften aufweisen. Gleichzeitig soll auf hochgefährliche Pestizide eine Sondersteuer aufgeschlagen werden, aus deren Erträgen dann wiederum nachhaltige Alternativen finanziert werden sollen.
Auf die Sorgen und Bedenken von Landwirten wurde bei dem Bericht eingegangen, sie sollen finanziell bei der Umstellung und im Erkrankungsfall besonders unterstützt werden. Der weitere Weg bis zum Beschluss einer Verschärfung im Umgang mit Pestiziden ist noch lange. Nach dem der Umweltausschuss sich geeinigt hat, muss das EU-Parlament als ganzes eine Position finden, die danach mit den Mitgliedsstaaten verhandelt wird.
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