Erst im März hat eine Erhebung der Landwirtschaftskammer in Österreich eine katastrophale Bilanz gebracht: Bei lediglich 3 Prozent der Eier in verarbeiteten Produkten war demnach die Herkunft ersichtlich. Im Umkehrschluss muss nach Meinung von Experten davon ausgegangen werden, dass in 97 Prozent der über 13.000 Lebensmitteln in Supermärkten die Eier enthalten, Eier aus grausamer Käfighaltung stammen.
Es war eine der Kernforderungen des Tierschutzvolksbegehrens und wird nun von der Bürgerinitiative oekoreich ebenso vehement eingefordert: Eine verpflichtende Kennzeichnung bei verarbeiteten Lebensmitteln. Damit künftig auf einen Blick ersichtlich wird, woher die Eier stammen, die in Nudeln, Süßwaren und vielen anderen Produkten verarbeitet werden. Bislang wird diese Transparenz von der Industrie blockiert.
Vorstoß aus ungewohnter Richtung könnte Dynamik verändern
Aus ungewohnter Richtung kommt aber nun ein Vorstoß für eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung bei Eiern, der einiges in Bewegung bringen könnte. Denn ausgerechnet die deutsche Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner, nicht unbedingt für Fortschrittlichkeit bekannt, möchte nun eine solche Regelung auf europäischer Ebene durchsetzen. Der Zuspruch ist groß, nur die osteuropäischen Länder winken ab.
In den nächsten Monaten wird sich entscheiden, ob diese sinnvolle Initiative von Erfolg gekennzeichnet sein wird. Auch in Österreich hat sich die Regierung zu einer verpflichtenden Herkunftskennzeichnung von Eiern bei verarbeiteten Produkten bekannt und erst kürzlich einen Verordnungsentwurf zur Notifizierung nach Brüssel geschickt. Hat die Kommission keine Einwände, könnte Österreich schon bald zum EU-Vorreiter werden.
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