Es sind schwerwiegende Anschuldigungen, die ehemalige Mitarbeiter*innen gegen den Online-Lebensmittelhändler „Gurkerl.at“ erheben. Dieser gehört zum hunderte Millionen schweren Konzern „Rohlik Group“ aus Tschechien und operiert seit einigen Jahren im Großraum Wien.
Dabei setzt er stark auf digitale Werbung und arbeitet gerne mit Influencern zusammen, etwa auf Instagram. Aber auch ganze Straßenbahnen wurden von „Gurkerl.at“ gebrandet, um so maximale Aufmerksamkeit zu erzielen. Weniger aufmerksam war man offenbar gegenüber den eigenen Beschäftigten, zumindest lesen sich so die Berichte von aktuellen wie ehmaligen Bediensteten.
Massenkündigungen
Wie der Standard berichtet, dürfen Menschen, die bei dem Unternehmen im Kältebereich unter niedrigsten Bedingungen arbeiten, eine zehnminütige Aufwärmpause machen – allerdings außerhalb der Arbeitszeit. Auch Toilettengänge würden von der Arbeitszeit abgezogen. Doch nicht nur im Lager, sondern auch im Büro sei es nicht viel besser. So wird von einem harschen Umgangston berichtet, die Fluktuation beim Personal sei hoch.
Nun verlieren offenbar reihenweise Mitarbeiter*innen ihren Job, nachdem „Gurkerl.at“ seine Auslieferung weiter automatisiert. Rund ein Drittel der Beschäftigten wird demnach seine Arbeit verlieren. Auch in der Führungsetage kam es zuletzt wiederholt zu Veränderungen, offenbar wirken sich die Turbulenzen auch auf das Management aus.
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