Die Causa Ferrero lässt nach wie vor weltweit die Öffentlichkeit nicht locker. Nachdem zunächst eine kleine Warnmeldung zu einem globalen Rückruf ausgeweitet wurde, haben die Behörden mittlerweile die betreffende Fabrik in Belgien geschlossen. Bereits im Dezember 2021 soll es dort zu einem Salmonellen-Befall gekommen sein, die Produkte wurden aber offenbar weiterhin ausgeliefert – mit katastrophalen Folgen in vielen Ländern.
Hunderte Fälle von teils schweren Erkrankungen sind dokumentiert, insbesondere Kinder sind betroffen, manche mussten mit blutigem Durchfall im Krankenhaus behandelt werden. Besonders stark scheint Großbritannien in Mitleidenschaft gezogen worden zu sein, dort sind über 100 Fälle gemeldet worden. Doch auch in Österreich sind jetzt erste Fälle aktenkundig, wie das Gesundheitsministerium kürzlich mitteilte.
Rechtliche Schritte gegen Konzern in Abklärung
Die Gemeinwohlstiftung COMÚN, Trägerin der Bürgerinitiative für ein Lieferkettengesetz und auch von oekoreich, hat vor kurzem die Prüfung von rechtlichen Schritten gegen den Ferrero-Konzern angekündigt. Die Ergebnisse der juristischen Abklärung liegen noch nicht vor, doch die Vorsitzende der Stiftung, Veronika Bohrn Mena, bringt im Gespräch mit dem ORF ihre Bestürzung zum Ausdruck: „Das ist unserer Meinung nach grob fahrlässig“.
Die Produkte wurden mittlerweile auch von den heimischen Handelskonzernen aus den Regalen genommen, doch niemand weiß genau, wie viele Millionen Produkte in den vergangenen Monaten weltweit ausgeliefert wurden. Auch dürfte die Dunkelziffer bei den Erkrankungen um einiges höher liegen. Welche Konsequenzen der milliardenschwere italienische Ferrero-Konzern daraus ziehen wird, bleibt bislang offen.
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