Die enormen Waldbrände in Russland führen nicht nur zu einem Verlust an Artenvielfalt, sie gefährden auch das Leben und die Gesundheit von immer mehr Menschen. Selbst in Städten, die tausende Kilometer von den Bränden entfernt liegen, kommt es zu starken gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Die Brände sind inzwischen so groß wie alle anderen Waldbrände auf unserem Planeten zusammengerechnet.
Auf einer Fläche von bald 3,5 Millionen Hektar, das überschreitet sogar schon die Landesfläche von ganz Belgien, brennt es nun seit Wochen. Brände in Sibirien sind zwar nicht ungewöhnlich, ihr Ausmaß und die Schnelligkeit ihrer Verbreitung sind herausragend. Seit Beginn der Temperaturmessungen in der Region war es noch nie so heiß und trocken wie in diesem Sommer. Das betrifft auch immer mehr Menschen in bewohnten Gegenden.
Stark gesundheitsschädliche Luft
So wurde etwa in der russischen Stadt Jakutsk, mit fast 300.000 Einwohner*innen eine zentrale Größe in der Region, der Grenzwert der maximal zulässigen Konzentration von Schadstoffen in der Luft um das zwanzigfache überschritten. Nicht nur für Schwangere und chronisch Kranke, sondern für alle Menschen ist die Luft bei dieser Schadstoff-Konzentration stark gesundheitsschädlich.
In der Stadt sind die Flugverbindungen eingestellt worden, weil der Rauch so dicht ist, dass keine gefahrlosen Landungen und Starts mehr möglich sind. Mittlerweile erteilen die Behörden den Menschen arbeitsfreie Tage, damit sie sich möglichst nicht mehr im Freien aufhalten. Wann die Brände gelöscht werden können, ist noch nicht absehbar, teilweise werden gar keine Versuche unternommen, weil die Gegenden zu entlegen sind.
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