Auch wenn einige wenige Menschen immer noch behaupten, dass der Klimawandel nicht menschlich beeinflusst sei, so hat sich mittlerweile in der Wissenschaft und auch in der Gesellschaft das Bewusstsein durchgesetzt, dass wir im Sinne unserer Nachkommen schleunigst handeln müssen. Die großen Umweltsünder sind vor allem die großen Konzerne aus Industrie und Handel, sie verdienen gut am Raubbau auf der ganzen Welt.
In ihren Regalen liegen nicht nur Kinderarbeit und Tierleid, sondern auch brandgerodete Regenwälder oder vergiftete Flüsse. Um ein wenig davon abzulenken und sich ganz im Gegenteil als besonders „grün“ zu präsentieren, investieren multinationale Konzerne gerne viel Geld in Greenwashing. Damit wird der Versuch bezeichnet, sich in ökologischer und oder sozialer Hinsicht besser darzustellen, als man in Wahrheit ist.
Zerstörung auf der Welt, Profite für die Konzerne
Das Recherche-Kollektiv dossier hat nun am Beispiel von BILLA und IKEA aufgezeigt, wie dieses Greenwashing funktioniert. Beide Konzerne stehen heftig in der Kritik, verdienen sie ihre Milliarden doch mitunter mit Produkten, die nachweislich die Welt zerstören. Ob Fleisch aus Massentierhaltung, Schokolade aus Kinderarbeit oder Holz aus illegalen Rodungen – am Schluss stehen hohe Profite für die Konzerne und viel Elend auf der ganzen Welt.
Vor allem aber viel Intransparenz, denn den Konsument*innen wird in der Regel natürlich kein Einblick in die globalen Lieferketten gewährt. Stattdessen geben BILLA & IKEA lieber viel Geld dafür aus, sich einen grünen Anstrich in der Öffentlichkeit zu verpassen. Und zwar geradezu wortwörtlich, denn es geht auch um die Fassaden ihrer Gebäude, mit denen sie sich als besonders „klimafreundlich“ und „nachhaltig“ präsentieren möchten.
BILLA & IKEA: Greenwashing vom Feinsten
Der REWE-Konzern hat dazu im Oktober 2021 auf einer grünen Wiese den „grünsten BILLA Österreichs“ eröffnet, der sich durch seine „nachhaltigen Bauweise und Energieeffizienz“ auszeichnen soll. IKEA wiederum feierte im August 2021 die Fassade seiner neuen innerstädtischen Filiale am Wiener Westbahnhof, angeblich ein „Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit“, mit gigantischen Blumentrögen in der Auslage.
Schöne Worte, viel Eigenlob, aber: Das Zertifikat, das die durch diese Gebäude angeblich erbrachte ökologische Leistung dokumentieren soll, das ist heftig umstritten. Und die versprochenen Umwelteffekte, etwa eine nicht messbare Kühlung der Umgebungsluft beim IKEA-Haus oder die Beschattung einer Wiese, die zuvor unverbaut und nachher mit einer BILLA-Filiale zubetoniert war, die sind gelinde gesagt haarsträubend.
Die gesamte Recherche von „dossier“ kann man kostenfrei hier nachlesen.
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