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Meinung

Gastro-Skandal: Abgelaufenes Essen am Teller und Ungeziefer in der Küche

Die jüngsten Aufdeckungen bei "Burger King" sorgen zurecht für Aufregung. Doch was lernen wir daraus?

10/12/2022
  • Ernährung
  • Deutschland
  • Konsumentenschutz
  • Gesundheit
Gastro-Skandal: Abgelaufenes Essen am Teller und Ungeziefer in der Küche

Die Undercover-Recherchen des „Team Wallraff“ sorgen für eine Welle der Empörung. Zurecht, denn was hier auf den Aufnahmen der versteckten Kameras zu sehen ist, das schlägt auf den Magen. Wir sehen Mäuse und Maden in Küchen, abgelaufene Lebensmittel, die weiter verkocht werden und eine systematische Missachtung basaler Hygienestandards.

All das spielt sich in einer der weltweit führenden Burgerketten inmitten der deutschen Innenstädte ab, in den Filialen bester Lage. Also in der Systemgastronomie, die doch besonders strengen Standards folgen und engmaschig kontrolliert werden sollte. Gerade dort, wo damit geworben wird, dass bei der Qualität auch "höchsten Ansprüchen" genügt wird.

Externe Kontrolle versagt

Die aufgedeckten Missstände sind deswegen so skandalös, weil sie ein völliges Systemversagen offenlegen. Die interne Kontrolle scheint nicht zu funktionieren, getrieben von Profitgier und Effizienzdruck wird vom Management über offensichtliche Probleme hinweggesehen. Die eigenen Vorgaben der Konzernspitze verkommen also zur Farce.

Doch auch die externe Kontrolle, durch die Behörden, scheint nicht zu greifen. In dem Bericht sieht man auch, wie wenig Personal und Ressourcen für die Kontrolle der Gastronomie zur Verfügung stehen. Wie soll so sichergestellt werden, dass alles den Regeln entsprechend abläuft? Wo es keine Kontrolle gibt, dort wuchert das Unrecht.

Die eigene Mitverantwortung eingestehen

Nein, der erneute „Burger King“-Skandal ist nicht prototypisch für die gesamte Gastronomie im deutschsprachigen Raum. Das wäre eine unzulässige Verallgemeinerung und würde jene verhöhnen, die sich tagtäglich bemühen in stressigen Küchen für bestes Essen zu sorgen. Aber gerade das Fast-Food-Business muss sich kritischer hinterfragen lassen.

Überall dort, wo mit tiefsten Preisen geworben wird, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass an Rohstoffen, Personal oder Hygiene eingespart wird. Die Wahrheit ist: Essen lässt sich nicht beliebig billig machen. Und Arbeit auch nicht. Und Qualität schon gar nicht. Sind wir also mit Schuld daran? Nein, aber mitverantwortlich. Schauen wir kritischer hin!


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