Jedes Jahr das gleiche Drama: Die Temperaturen klettern in der Betonwüste der Wiener Innenstadt auf über 35 Grad, die armen Pferde müssen weiterhin ihre Kutschen ziehen. Denn selbst dort, wo nachweislich die Temperaturgrenze überschritten wird, kommt es kaum zu Ahndungen. Und nachweislich sind bereits Temperaturen ab 30 Grad für die Tiere auf dem Beton, angeschirrt und in der prallen Sonne, nicht verträglich. Denn diese sind zwar Steppentiere, die Wiener Innenstadt aber bekanntlich keine Steppe.
Doch nun bahnt sich eine Sensation an. Nachdem jahrelang von Expert*innen und Bürger*innen gleichermaßen für eine Absenkung der Hitzegrenze gekämpft wurde, scheint die Stadt Wien endlich einzulenken. Künftig sollen nach Wunsch der Stadt Wien die armen Pferde bereits ab 30 Grad Hitzefrei bekommen und zurück auf die Koppel gebracht werden. Gerade angesichts der immer schärfer werdenden Klimakrise in der Großstadt ist es ein Gebot der Stunde die Tiere aus diesem Backofen zu holen.
Nun liegt der Ball bei Tierschutzminister Wolfgang Mückstein auf Bundesebene, immerhin handelt es sich hier um eine Angelegenheit des Bundesgesetzgebers. Hier wird nicht viel Widerstand erwartet, immerhin hat Wolfgang Mückstein persönlich das Tierschutzvolksbegehren unterschrieben und gilt als großer Tierfreund. Niemand kann im Jahr 2021 noch seriös argumentieren, wieso ausgerechnet Pferde in der Wiener Innenstadt bei über 30 Grad arbeiten sollen. Es kann sich also nur noch um einen Formalakt handeln.
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