Die Reform des AMA-Gütesiegels war eine zentrale Forderung des erfolgreichen Tierschutzvolksbegehrens, das Ende Januar 2021 mit über 416.000 Unterschriften trotz hartem Lockdown, als eine der erfolgreichsten Initiativen seit Jahren zu Ende gegangen ist. Die Bürgerinitiative oekoreich, als Nachfolgerin des Tierschutzvolksbegehrens, macht seither unablässlich Druck auf die Politik, sich endlich dem Willen der Bevölkerung zu beugen.
Nun wurde ein erster wichtiger Schritt in diese Richtung gesetzt, die Regierungsparteien ÖVP und Grüne haben sich kürzlich auf eine Reform des Gütesiegels geeinigt und diese beschlossen. Dieser Teilerfolg ist auch dem wachsenden Bewusstsein in breiten Teilen der Gesellschaft geschuldet, dass die Art und Weise wie mit Tieren und Natur aktuell auch innerhalb des AMA-Standards umgegangen werden darf, sich dringend ändern muss.
Regenwald-Soja soll verboten werden
Dazu gehört einerseits die Weiterentwicklung der Haltungsbedingungen, andererseits aber auch ein generelles Verbot des Einsatzes von genmanipuliertem Soja aus dem Regenwald, das immer noch in der Schweinemast verwendet werden darf. Für viele Menschen ist es unvorstellbar, dass Schweinefleisch mit dem AMA-Gütesiegel ausgezeichnet werden darf, wenn für seine Erzeugung der Regenwald brandgerodet wurde.
Das Bekenntnis der Regierungsparteien zur Reform des AMA-Gütesiegels ist immerhin ein Anfang, aber noch lange nicht das Ende. Denn noch ist völlig unklar, welche konkreten Schritte gesetzt werden. Auch gibt es zwar die Bereitschaft für mehr Tierwohl zu sorgen, ob das jedoch – wie vom Volksbegehren gefordert – auch schon in der Basisstufe erfolgt, oder wieder über unwirksame „Tierwohl-Programme“, das ist weiterhin offen.
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