Sie gelten, wie vor einigen Jahren die Avocado, als das neue „Superfood“: Heidelbeeren. Man findet sie in erstaunlicher Größe in allen Supermärkten des Landes, bis ins hinterste Tal hinein liegen sie dort für uns Konsumenten bereit. Durch ihre vielfältigen geschmacklichen und vor allem auch gesundheitlichen Vorzüge sind sie sehr beliebt und daher hat sich ein regelrechter Boom im Lebensmittelhandel entwickelt.
Die enorme Nachfrage wird aber auch bewusst angeheizt, immerhin kann von uns nur gekauft werden, was auch in den Regalen der Supermärkte angeboten wird. Und hier haben sich die Handelskonzerne etwas einfallen lassen, um die bestimmt traumhaften Margen bei den Früchten auszureizen und sich am „Boom“ eine goldenen Nase zu verdienen. Aus allen Ecken der Welt holen sie die beliebten Früchte nach Europa.
Bedenkliche Öko-Bilanz des „Superfood“
Um rund 24 Euro pro Kilogramm liegen die blauen Beeren bei BILLA & Co, in der Bio-Variante kosten sie über 26 Euro pro Kilogramm etwa bei SPAR. Sie stammen aus Südamerika oder Afrika und haben damit nicht nur tausende Kilometer an Reise hinter sich, sondern auch eine fragwürdige Öko-Bilanz. Denn die Früchte werden mit einem hohen Bewässerungsaufwand und unter bedenklichen Arbeitsbedingungen geerntet.
Ob in Peru oder in Simbabwe, die Heidelbeeren sind ein großes Geschäft für einige Unternehmen und die machen sich nicht nur die billigen Arbeitskräfte zunutze, sondern auch den Umstand, dass in vielen südamerikanischen und afrikanischen Ländern die Ressourcen spottbillig sind. Das Wasser etwa, das aufgrund dubioser Verträge für Konzerne sehr einfach zu haben ist, während die Bevölkerung mitunter Mangel leidet.
Großer Schaden für lokale Bevölkerung
Der Transport der Beeren per Containerschiff ist energieintensiv, auch weil die Früchte stark gekühlt werden müssen, damit sie im richtigen Zustand bei uns in den Regalen liegen. Dazu kommt, dass Untersuchungen immer wieder mit eindeutigen Laborergebnissen aufzeigen, wie stark die Früchte mit Pestiziden belastet sind, die bei uns in Europa zum Teil schon lange aus gutem Grund verboten sind.
All das führt dazu, dass man nur dringend von einem Konsum der Import-Früchte abraten kann. Sie sind nicht nur überteuert, sondern schaden auch der Umwelt und vor allem der lokalen Bevölkerung in den Ländern des globalen Südens. Die profitieren nämlich nicht von dem Hype, sondern werden zu Lohnsklaven eines „Booms“, bei dem vor allem die europäischen Konzerne im großen Stil gewinnen.
In eigener Sache: Wir arbeiten unabhängig von Parteien und Konzernen. Um unseren Fortbestand zu sichern, sind wir auf Abonnent*innen angewiesen. Bitte schließen Sie jetzt ein Abo ab und ermöglichen Sie damit unsere Berichterstattung. Danke!