Die Regenfälle halten an und nach den gesättigten Böden können nun auch viele Dämme nicht mehr standhalten. In den letzten Stunden sind alleine in Niederösterreich zehn Dämme gebrochen, damit sind konkret zahlreiche Siedlungen gefährdet. Die Dammbrüche gefährden aber auch die Straßen, konkret ist aktuell etwa eine Brücke der S33 von Unterspülung betroffen, berichtet der ORF Niederösterreich. Die Gemeinde Atzenbrugg „soll komplett überflutet worden sein", in Klosterneuburg sei eine Brücke eingestürzt.
Stark getroffen hat es auch St. Pölten, wo vor kurzem ein weiterer Damm gebrochen ist, wie der ORF von der PK des Krisenstabs über die Details berichtet: „Das ist im Bereich der Landessportschule, wo auch die Eissporthalle ist und wo ein Ammoniaktanker betroffen sein könnte“, so Fahrafellner. Er bittet Betroffene um Verständnis, dass Keller in denen das Grundwasser steht, derzeit nicht ausgepumpt werden können. „Man muss differenzieren zwischen Grundwasser und Schmutzwasser.“
Enorme Schäden auch in Landwirtschaft
Die langsam sichtbar werdenden Schäden an Häusern und Infrastruktur sind enorm, wie ein Bericht aus St. Pölten zeigt. Dort wurden nach Angaben des Bürgermeisters tausende Häuser überschwemmt, viele Menschen mussten evakuiert werden. Doch auch die Auswirkungen auf die Landwirtschaft sind fatal, wie etwa ein Foto von ORF-Meteorologe Daniel Schrott von angespülten Kürbissen in Wien zeigt.
„Schwierige Stunden“ stünden Niederösterreich bevor, berichtet Kachelmannwetter und liefert eine aktuelle Regenprognose für die kommenden Stunden. Demnach konzentrieren sich die starken Regenfälle vor allem auf die Region südlich von St. Pölten und generell im Südwesten von Niederösterreich. In Oberösterreich ist die Situation auch angespannt, hier werden die höchsten Pegelstände für Dienstag erwartet. Eine aktuelle Liste der über 200 gesperrten Straßen kann man hier abrufen.
Appell der Polizei
Die Polizei Niederösterreich hat einen Appell veröffentlicht: "Aus gegebenem Anlass wird seitens der Polizei Niederösterreich dringend appelliert, bestehende Fahrverbote und Absperrungen im Zusammenhang mit der Hochwassersituation in ganz Niederösterreich zu beachten und nicht mit Fahrzeugen in gesperrte Gefahrenbereiche einzufahren. Den Anweisungen der Einsatzkräfte ist unbedingt Folge zu leisten. Ein Befahren der Straßen bringt Sie selbst und auch die Einsatzorganisationen in Lebensgefahr!
Straßensperren werden laufend via Verkehrsfunk durchgegeben und sind auf der Homepage der Niederösterreichischen Landesregierung unter Aktuelle Verkehrsbehinderungen - Land Niederösterreich (noel.gv.at) ersichtlich. Es ergeht gleichzeitig das Ersuchen, sich nicht bei der Polizei per Notruf über bestehende Straßensperren zu erkundigen, da dadurch notwendige Notrufapparate blockiert werden.
Außerdem darf die Landespolizeidirektion Niederösterreich explizit darauf hinweisen, dass die hochwasserführenden Flüsse nach wie vor lebensgefährliche Bereiche darstellen. Auch hier gilt der Appell an Schaulustige, diese nicht zu betreten."
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