Auf der Suche nach Ersatz für teures Gas greifen immer mehr Menschen in Österreich zu Holz. In Form von Pellets, Hackschnitzel oder Stückgut wandert es in die Verbrennung und wird damit zur vergleichsweise günstigen Alternative zu dem Gas, dessen Preis in den letzten Monaten lichte Höhen erreicht hat. Nun sorgt eine Meldung aus Brüssel für große Aufregung. Nach Plänen der EU soll das Heizen mit Holz bald verboten werden.
Was steckt in den Pellets aus Österreich?
Doch was ist da dran? Auf Einladung von oekoreich-Sprecher Sebastian Bohrn Mena haben die beiden Experten Christian Rakos und Matthias Schickhofer darüber kürzlich diskutiert. Rakos ist Geschäftsführer des Verbands „Pro Pellets“ und setzt sich für eine achtsame Nutzung von Holz für die Energiegewinnung ein. Schickhofer ist Naturschützer und appelliert angesichts von Klima- und Umweltkrise für eine Ende des Raubbaus im Wald.
Dass ein solcher hinter dem Einsatz von Holz zur Energiegewinnung oder auch für die Möbelindustrie steckt, das haben Aufdeckungen etwa in Rumänien kürzlich bewiesen. Dabei wurde auch die Verstrickung von österreichischen Konzernen in dubiose Machenschaften nachgewiesen, über regelrechte „Waschsalons“ soll illegal geschlägertes Holz in die Fabriken der Unternehmen gelangen. Auch in Pellets aus Österreich?
Naturschützer Schickhofer: Auch alte Bäume werden verheizt
Nein, sagt Christian Rakos, denn die nachhaltige und garantiert heimische Herkunft des Holzes für die Pellets sei durch mehrfache Zertifizierungssysteme abgesichert. Außerdem würden nur „Abfallprodukte“ der Sägeindustrie für ihre Herstellung verwendet. Dem widerspricht Matthias Schickhofer wiederum vehement, entsprechende Aufnahmen würden dokumentieren, dass auch jahrzehntealte Bäume verheizt würden.
In einem Punkt scheinen beide jedoch einig: Ein Verbot des Verbrennens von Holz im Eigenheim-Bereich ist derzeit nicht angedacht und wird auch von keinem der beiden für sinnvoll erachtet. Ebenfalls Einigkeit besteht darin, dass der Wald als wichtiger Kohlenstoffspeicher bestmöglich geschützt werden muss. Wie, da gehen die Meinung allerdings deutlich auseinander. Die gesamte Diskussion kann man hier nachsehen.
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