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Wieder 150 Rinder qualvoll verhungert: Politische Konsequenzen gefordert

Und wieder erschüttert ein Fall von Vernachlässigung von Rindern den Freistaat Bayern - 150 Rinder sind quallvoll verhungert. Nun wird der Ruf nach strukturellen Reformen laut.

5/27/2021
  • Deutschland
  • Landwirtschaft
  • Tiere
Wieder 150 Rinder qualvoll verhungert: Politische Konsequenzen gefordert

Es ist eine Schreckensmeldung aus Bayern, die uns kürzlich erreicht hat: 150 Rinder sind in Mittelfranken qualvoll verhungert. Sie seien „extrem vernachlässigt“ worden, so die Behördensprecher. Unter ihnen wurden auch noch 50 lebende Rinder gefunden, die teils in einem erbärmlichen Zustand waren. Nun wird der Ruf nach politischen Konsequenzen laut, immerhin stellt sich die Frage, wie das so lange unentdeckt bleiben konnte.
 
Die deutsche Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner zeigte sich „fassungslos“, sieht die Zuständigkeit aber auf Länderseite. Demnach wäre alleine Bayern dafür verantwortlich zu kontrollieren, was in den Ställen tatsächlich passiert. Die Bundesländer wären für die Kontrolldichte und die Bereitstellung der Personalressourcen verantwortlich, so die Ministerin weiter, die nun ein Tierhalteverbot im konkreten Fall einfordert.
 
Kein Personal: Kaum Kontrollen in Ställen
 
Doch das geht vielen Menschen nicht weit genug. Dieser „Einzelfall“ ist nur der aktuelle Höhepunkt einer ganzen Kette von Verstößen wider die Tierschutzstandards, gleich ob bei Schweinen, Kälbern oder Hühnern. Es zeigt sich, dass die deutsche Landwirtschaft strukturell verändert werden müsse, so Experten. Der betreffende Betrieb sei zuletzt vor drei Jahren kontrolliert worden, damals sei alles in Ordnung gewesen.
 
Eine jährliche Kontrolle der Betriebe wäre personell nicht möglich, so die Behörden in Bayern. Einer Erhebung von Tierschutzorganisationen zufolge würden in Deutschland generell landwirtschaftliche Betriebe im Schnitt nur alle 17 Jahre kontrolliert, in Bayern wären es sogar nur alle 48 Jahre. Das ergab eine Anfrage der FDP. Der Bauernverband in Bayern zeigte sich vom aktuellen Fall überrascht.



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