Jedes Jahr aufs Neue werden die Supermärkte in Österreich mit Eiern und Hasen aus Schokolade regelrecht überflutet. Die meisten Bereiche vor den Kassen sind mit Aufstellern von großen multinationalen Konzernen zugestellt, manche Marken lassen sich diese Präsenz im Lebensmittelhandel offenbar sehr viel Geld kosten. Weniger dürften sie in die Qualität ihrer Produkte investieren, zumindest nicht in die Transparenz hinsichtlich Herkunft und Entstehungsgeschichte der verwendeten Rohstoffe.
Darauf lässt ein neuer Test schließen, der sich die Schokolade-Produkte hinsichtlich ökologischer und sozialer Dimensionen näher angesehen hat. Im konkreten sollte dadurch eruiert werden, ob für die Erzeugung der Produkte etwa der Regenwald im globalen Süden gerodet oder Menschen, vor allem auch Kinder, ausgebeutet wurden. Wie groß dieses Problem nach wie vor ist, insbesondere in Westafrika, darauf weist seit kurzem auch das neue Kapitel Kakao im „Lieferkettenatlas“ der Stiftung COMÚN hin.
33 Produkte im Check: Viele Verlierer
Insgesamt wurden 33 Produkte unter die Lupe genommen, davon wiesen laut den Auftraggebern Global2000 & Südwind rund 70 Prozent ein „Gütesiegel“ auf. Dass darin aber nicht zwingend „Güte“ enthalten sein muss, das zeigt ein genauerer Blick auf die Labels. Denn viele von ihnen sind von den Konzernen selbst erstellt worden und wurden, etwa von Greenpeace, als „Greenwashing“ entlarvt. Zu den absoluten Verlierern im Check zählen die Produkte der Konzerne MARS, STORCK, LINDT, FERRERO und MILKA.
Sie alle wiesen keine oder keine relevanten Label auf. Die Tester*innen erklären das folgendermaßen: „Produkte, die mit einem zusätzlichen * versehen sind, haben laut Hersteller:innen, entweder Zertifizierungen, die sie nicht anführen oder setzen auf unternehmenseigene Initiativen.Diese können jedenfalls zu einer nachhaltigeren Kakaoproduktion beitragen, schlagen sich jedoch mangels der Transparenz für die Konsument:innen nicht auf die Ampelbewertung nieder.“ Hier gibt’s alle Ergebnisse.
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