Normalerweise ist die Eigenmarke immer am günstigsten, oder? Wer im Supermarkt also zu „Clever“ oder „S Budget“ greift, der sollte sicher sein können, dass damit das günstigste Produkt des jeweiligen Segments erwischt wurde. Außer man befindet sich inmitten einer „Extremaktion“, wie es derzeit der BILLA-Konzern vorzeigt.
Da wird nämlich der Hausverstand außer Kraft gesetzt und Lebensmittel zu Kampfpreisen verschleudert, dass man sich nur noch auf den Kopf greifen kann. Aktuellstes Beispiel: Butter aus Irland. Die findet sich in einer Aktion zum Preis von 2,49 Euro pro Stück, das entspricht einem Kilopreis von 9,96 Euro.
Heimische Butter deutlich teurer
Zum Vergleich: Die Diskont-Butter aus Österreich bei BILLA, laufend unter der Eigenmarke „Clever“, bekommt man derzeit um 11,16 Euro pro Kilo. Die Heumilch-Butter aus Salzburg kommt auf 11,96 Euro, die Teebutter von NÖM kommt auf 12,36 Euro pro Kilo und die Butter von Schärdinger kommt auf 12,76 Euro pro Kilo.
Wo wird der Konsument also hingreifen? Natürlich zur Aktionsware. Das liegt daran, dass diese groß beworben wird, der Fokus der Aufmerksamkeit also bewusst dorthin gerichtet wird. Und gerade jetzt, in Zeiten stark gestiegener Preise, müssen viele Menschen zum günstigsten Angebot greifen, ob sie wollen oder nicht.
Kein Verständnis – kein Zufall
Wieso der milliardenschwere BILLA-Konzern ausgerechnet jetzt die Butter aus Irland verschleudert, das versteht wohl niemand. Für Bäuerinnen und Bauern wie auch für viele Konsumenten ist das jedenfalls ein „extremer Unsinn“, wie man in Kommentaren lesen kann. Wieso setzt der Konzern nicht die heimische Ware in Aktion?
Er könnte damit einen Beitrag zur Stärkung der österreichischen Landwirtschaft leisten und die Menschen an heimische Produkte gewöhnen. Stattdessen holt er die Billig-Butter aus Irland ins Land, verdrängt damit die Waren aus dem Inland und gewöhnt Konsumenten an Importwaren. Das ist wohl kein Zufall.
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