Nun ist es endlich beschlossen – der Bundestag hat gestern ein Gesetz verabschiedet, das Töten von männlichen Küken wird endgültig verboten. Ab 1.1.2022 wird das Verbot gelten. Doch wie reagiert der deutsche Lebensmittelhandel darauf? Ist das Verbot überhaupt umsetzbar? Bislang werden jährlich über 40 Millionen männliche Küken am ersten Lebenstag getötet, weil ihre Aufzucht sich wirtschaftlich nicht rechnet.
Einem Bericht der Deutschen Presseagentur zufolge sind Aldi, Rewe, Lidl, Kaufland und Edeka für die Umstellung gerüstet. Das gesamte Frischei-Eigenmarkensortiment soll bis Ende des Jahres umgestellt werden, berichtet Rewe. Der Konzern hat nach eigenen Angaben seit 2018 bereits 500 Millionen Eier auf den Markt gebracht, für die kein männliches Küken getötet werden musste. Damit sei der Handelsriese ein Vorreiter.
Alle Lebensmittelhändler sind gut für das Verbot gerüstet
Doch auch Aldi habe bereits begonnen umzustellen, rund die Hälfte des Sortiments wäre bereits neu bestückt. Sowohl Aldi Süd als auch Aldi Nord wollen 2022 ihre Regale ausschließlich mit Eiern befüllen, die aus entsprechender Erzeugung stammen. Auch Edeka, Kaufland und Lidl arbeiten nach eigenen Angaben bereits an der Umstellung und zeigen sich zuversichtlich, die geplanten neuen Vorgaben des Gesetzgebers erfüllen zu können.
In Deutschland soll damit aber nicht Schluss sein, die deutsche Bundesregierung hat angekündigt sich auch für eine europaweite Regelung einzusetzen. Spätestens dann würde auch Österreich zu einem Verbot kommen, für das sich auch das Tierschutzvolksbegehren starkmacht. Über 9 Millionen Küken werden alleine in Österreich jährlich am ersten Lebenstag vergast. Zumindest das grausame Schreddern wird hier nicht mehr praktiziert.
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