Der Streit um einen fairen Milchpreis zwischen der Molkerei NÖM und dem Handelsgiganten SPAR gehen in die nächste Runde. Nach wie vor konnten sich die zweitgrößte Molkerei Österreichs und der größte Lebensmittelhändler des Landes nicht auf einen höheren Milchpreis einigen.
Die NÖM vertritt dabei die Interessen von über 2.000 Milchbäuerinnen und Milchbauern, die eine Abgeltung der Mehrkosten verlangen. Der Handelskonzern hingegen stellt sich auf den Standpunkt, dass er die geforderte Erhöhung nicht nachvollziehen kann und diese daher auch nicht bezahlen möchte.
Die NÖM hat bereits einen Lieferstopp verhängt, somit werden keine neuen Waren mehr an SPAR geliefert. In Kürze dürften die Lagerbestände aufgebraucht sein und die Produkte aus den Regalen der SPAR-Filialen verschwinden.
Beschwerde eingebracht
Doch dabei bleibt es nicht, denn der Bauernbund Niederösterreich hat nun eine offizielle Beschwerde bei der Bundeswettbewerbsbehörde gegen SPAR eingebracht. Die Behörde möge prüfen, ob SPAR seine Marktmacht zu Lasten der Bäuerinnen und Bauern missbrauchen würde. Die aktuelle Situation komme einem Angriff auf die gesamte Landwirtschaft gleich.
Der Umgang mit der NÖM sei „erschütternd“, so der Bauernbund in einer Aussendung, der Druck auf kleinbäuerliche Betriebe würde ihre Existenz gefährden. Der Konzern habe genug Zeit gehabt, um einzulenken, nun soll sich die Behörde damit befassen. Unterdessen gehen die Verhandlungen um einen fairen Milchpreis weiter.
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