Es sind bedrückende Bilder, die der deutsche Rundfunk kürzlich ausstrahlte. PlusMinus sprach mit einer Bäuerin aus dem deutschen Westerwald. Sie betreibt den Wendelinushof, auf dem 40 Kühe gehalten werden. Die weiblichen Kälber können auf dem Hof bleiben, 8 Mastplätze stehen zur Verfügung – alle anderen müssen weg. Was die Bäuerin dafür bekommt, das hat sie dem Magazin verraten: 90 Cent für das eine Kalb, rund 18 Euro für das andere. Und das sei kein Einzelfall, die Verramschung der Tiere hätte mittlerweile System.
Das bestätigt auch die Rinder-Union-West, Käufer der Kälber der Bäuerin. Die Union verkauft die Kälber weiter, am Ende landen sie wohl im Ausland. Wie so viele Tiere jedes Jahr aus Deutschland, rund 600.000 Kälber gehen alleine nach Holland, rund 40.000 nach Spanien. Auch aus Österreich werden zigtausende Kälber jedes Jahr in langen Transporten auf die Reise geschickt, auch sie landen zur Turbo-Mast im Ausland. Ihr Fleisch wird dann wieder importiert und insbesondere in Großküchen und der Gastronomie ausgegeben.
Die Entwertung der Tiere hat einen Grund: Die deutsche Sucht nach billiger Milch, vor allem für den Exportmarkt. Denn die Spezialisierung auf Hochleistungsrassen, die Kühe mit Jahresleistungen von 10.000 Litern und mehr hervorbringt, hat die gewaltige Schattenseite, dass insbesondere die männlichen Kälber kaum noch Verwendung finden. Hunderttausende Kälber würden jedes Jahr nach der Geburt sterben, weil sie nicht genügend Betreuung finden, so eine Tierärztin. Ein durch und durch unethischer Kreislauf.
Die ganze Sendung kann man hier nachsehen.
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