Eine der Grunddefinitionen von „Greenwashing“ lautet: Ein Unternehmen bewirbt eine Aktivität als besonders „nachhaltig“, obwohl diese rein gar nichts mit dem Kerngeschäft zu tun hat. Das Ziel dahinter ist die Grünwaschung der gar nicht so grünen Produkte.
Und so einen Fall erleben wir aktuell bei NIEMETZ, dem Produzenten der „Schwedenbomben“. Wir haben uns bereits intensiv mit dieser Süßware, ihren dubiosen Inhaltsstoffen und ihren mindestens genauso fragwürdigen Eigentümern beschäftigt.
Besonders für Aufregung sorgt nach wie vor, dass die Schwedenbomben massenhaft Palmöl enthalten, außerdem importierte Eier. Und das, obwohl auf der Homepage offensiv mit der „Original-Rezeptur“ aus dem Jahre 1926 geworben wird. „Unverändert“ sei die Rezeptur seit damals, was angesichts der Zutaten zumindest stark angezweifelt werden darf.
Plastik-Socken zur Ablenkung?
Zurück zum Greenwashing: NIEMETZ hat kürzlich die Öffentlichkeit darüber informiert, dass nun auch Socken und Rucksack-Beutel für die „Schwedenbomben-Fans“ angeboten werden. Diese könne man käuflich im Shop erwerben, auf der Homepage, wo das laut Aussendung auch möglich sein soll, sucht man allerdings vergeblich.
Das ist insofern interessant, als dass wir gerne überprüft hätten, wie „nachhaltig“ die als besonders nachhaltig beworbenen Beutel wirklich sind. Wo kommen die Materialien dafür her, wer hat sie produziert? Und wie sieht es mit den Socken aus? Stammen die aus China, sind sie aus Plastikfasern gemacht? Wir werden schlicht nicht informiert.
Wir haben natürlich die Firma NIEMETZ und ihre PR-Betreuer von „Ecker und Partner“ kontaktiert. Leider hat man uns nicht geantwortet. Wieso man so eine Anfrage unbeantwortet lässt, das erschließt sich uns nicht. Wenn man schon eine sündteure PR-Firma beauftragt, wieso kommuniziert man dann nicht? NIEMETZ wird wissen warum.
In eigener Sache: Wir arbeiten unabhängig von Parteien und Konzernen. Um unseren Fortbestand zu sichern, sind wir auf Abonnent*innen angewiesen. Bitte schließen Sie jetzt ein Abo ab und ermöglichen Sie damit unsere Berichterstattung. Danke!