Regionalität liegt bei Lebensmitteln voll im Trend, immer mehr Menschen greifen bewusst zu Erzeugnissen aus Österreich. Gründe dafür sind höhere Umwelt- und Tierschutzstandards, der Wunsch nach Unterstützung der heimischen Landwirte oder einfach das Bewusstsein, dass die Nachfrage auch die Ernährungssouveränität sichert. Gerade in Krisenzeiten ein starkes Argument, immerhin sollten wir uns beim Essen selbst versorgen können.
Zumindest mit den Lebensmitteln, die man auch in Österreich erzeugen kann. Dazu gehört ohne Frage das Salz. Ganze Regionen sind vor Jahrhunderten reich damit geworden, weit über die Landesgrenzen hinaus ist das heimische Bergsalz berühmt. Ganz besonders wichtig ist der Abbau im gleichnamigen Salzkammergut, der Region an der Grenze von Salzburg, Oberösterreich und Steiermark. Millionen Kilo Salz kommen jährlich von dort.
Herkunft: Pakistan, nicht Salzkammergut
Das älteste Salzbergwerk der Welt steht übrigens in Hallstatt, das „Hall“ im Namen steht für die keltische Bezeichnung von Salz. Seit tausenden von Jahren wird hier Salz abgebaut. Nicht von dort kommt allerdings das Salz für ein Produkt, das derzeit in der Kritik steht. Wie die „Salzburger Nachrichten“ zuerst berichteten, wird damit Schindluder getrieben. Auf der Packung sieht man den berühmten Hallstätter See und eine Österreich-Flagge.
Das Salz „aus dem Salzkammergut“, so liest man ebenfalls auf dem Etikett des Produkts, das von der Firma RINAMA verkauft wird. Diese wirbt mit Ehrlichkeit auf ihrer Homepage, das liest sich dann so: „Es liegt uns sehr am Herzen, ehrliche Produkte zu verkaufen – ehrlich für alle.“ Nicht sehr ehrlich fühlen sich wohl zurecht Konsumenten dieses Salzes behandelt, denn als Erzeugungsort steht Pakistan auf der Rückseite. Also doch nicht Österreich.
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